PTBS Methoden

Trauma verstehen und behandeln

Ein Trauma ist eine normale Reaktion auf ein außergewöhnliches Ereignis, das unsere psychischen Bewältigungsmöglichkeiten überfordert und Gefühle der Überwältigung und Hilflosigkeit auslöst. Dabei wird das seelisch-körperliche Gleichgewicht erschüttert, und grundlegendes Vertrauen in sich selbst, andere oder die Umwelt kann verloren gehen.

In der WIENER COUCH haben wir uns auf Traumatherapie spezialisiert und bieten drei wissenschaftlich fundierte, nachweislich wirksame Therapie- und Begleitmethoden an:

• EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing)

Belastende Erinnerungen werden durch gezielte Augenbewegungen verarbeitet, die der natürlichen Traumaverarbeitung ähneln. Ziel ist es, traumatische Erlebnisse neu zu bewerten und neutral im Gedächtnis abzuspeichern, sodass sie nicht länger als überwältigend empfunden werden.

• Brainspotting (BS)

Diese Methode nutzt die Blickrichtung, um tief verborgene Gedächtnisinhalte zu aktivieren und zu verarbeiten. Brainspotting baut auf EMDR auf, legt jedoch besonderen Fokus auf körperliche Empfindungen, die während der Therapie integriert werden.

• Somatic Experiencing (SE)

Ein körperorientierter Ansatz, der die Selbstregulation des Nervensystems wiederherstellt. Traumatische Energien, die im Körper „eingefroren“ sind, werden Schritt für Schritt gelöst, um Symptome zu reduzieren.

• NARM™ (NeuroAffective Relational Model)

Das neuroaffektive Beziehungsmodell (NARM) ist ein modernes therapeutisches Werkzeug zur Traumaheilung. Es stärkt die Selbstregulation und fördert die Entwicklung eines gesunden Selbstbildes.

NARM richtet den Fokus auf Beziehungs- und Bindungstraumata und arbeitet mit unbewussten, früh geprägten Mustern, die Identität, Emotionen, Physiologie, Verhalten und Beziehungen tief beeinflussen.

Das von Laurence Heller entwickelte Verfahren betont Stärken, Lebendigkeit, Fähigkeiten und Resilienz und setzt gezielt an der Regulierung des Nervensystems an. Ein zentraler Schwerpunkt liegt auf den fünf biologischen Grundbedürfnissen: Kontakt, Einstimmung, Vertrauen, Autonomie und Intimität.

• Begleitmethode: Feldenkrais

Traumatisierte Menschen erleben oft unerträgliche Empfindungen wie Untröstlichkeit, Druck im Bauch oder Anspannung in der Brust. Das Vermeiden solcher Empfindungen kann dazu führen, von ihnen überwältigt zu werden. Durch Körpergewahrsein kommen wir in Kontakt mit unserer inneren Welt und öffnen uns für neue Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten.

Die Feldenkrais-Methode® unterstützt achtsame Selbstwahrnehmung und kann hilfreich sein bei neurologischen Erkrankungen (z. B. MS, Parkinson, Schlaganfall), psychosomatischen Beschwerden, Stress, Burnout, Ängsten und Traumabewältigung. Sie ergänzt Psychotherapie wirkungsvoll.

Unsere Basis: Die Polyvagal-Theorie

Die Polyvagal-Theorie von Stephen Porges erklärt, wie unser Nervensystem auf Sicherheit, Gefahr und Lebensbedrohung reagiert. Sie beschreibt drei grundlegende Zustände:

1. Sicherheit (ventraler Vagus) – Ermöglicht soziale Interaktion, emotionale Flexibilität und Bindung.
2. Gefahr (Sympathikus) – Aktiviert Kampf- oder Fluchtreaktionen bei Bedrohung.
3. Lebensbedrohung (dorsaler Vagus) – Führt zu Erstarrung oder Dissoziation in ausweglosen Situationen.

Unsere Methoden setzen an diesen neurobiologischen Mechanismen an, um das Gleichgewicht im Nervensystem wiederherzustellen und nachhaltige Heilung zu ermöglichen.